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Pressemitteilung

ICE-Instandhaltungswerk in Roßtal geplant

Wie steht die ÖDP zum Standort Raitersaich?

ICE

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Aktuell prüft die Deutsche Bahn potentielle Standorte für ein riesiges ICE-Ausbesserungswerk im Großraum Nürnberg. Es gibt zwei Varianten, einmal eine parallel zur Bahnstrecke mit 5,5 Kilometer Länge und 350m Breite, die andere orthogonal zum Gleis mit 3,2km Länge und 450m Breite. Der Flächenverbrauch beträgt jeweils 40-45ha (die Flächen sind nicht quadratisch). Das Herzstück bildet eine 450 Meter lange Halle, in der ab 2028 jeden Tag (rund um die Uhr) bis zu 25 ICE-Züge gewartet und instandgesetzt werden können. Dabei würden 450 Arbeitsplätze entstehen. Als Vorlage für das ICE-Werk dient das 2018 in Betrieb genommene ICE-Werk in Köln–Nippes. (Quelle: https://www.ice-werk-nuernberg.de/)

Es sind noch 9 Standorte im Rennen, einer davon ist der Roßtaler Ortsteil Raitersaich, mit einer Ausdehnung bis in den Rohrer Wald nach Süden.

Wie steht die ÖDP im Landkreis Fürth zu dem Projekt?

Wir favorisieren einen Fernverkehr auf der Schiene vor Auto und Flugzeug, da dies die nachhaltigste und CO2 ärmste Form der Fortbewegung ist. Ein weiterer Ausbau und eine gute Instandhaltung der ICE-Flotte der Deutschen Bahn ist prinzipiell zu begrüßen. Auch, dass hier ein gutes Angebot an qualifizierten und gut bezahlten Arbeitsplätzen entstehen würde, wäre gut für unsere Region.
Andererseits sind wir gegen eine großflächige Versiegelung von Flächen, hier wäre eine Fläche so groß wie 65 Fußballfelder betroffen. Zirka die Hälfte der Fläche würde im Wald südlich der B14 Richtung Rohr liegen und diesen zerstören. Die Folgen wären insbesondere am Standort Raitersaich:

  • Verlust unserer CO2-kompensierenden, heimischen Wälder – diese sind Lebensraum für viele bedrohte Tiere, grüne Lunge und Erholungsgebiet für uns Menschen
  • Verlust von fruchtbarem Ackerboden unserer heimischen Landwirtschaft
  • weiterer Eingriff in den Wasserhaushalt direkt neben der Erweiterung des Gewerbegebietes Buchschwabach erhöht sowohl Dürre- als auch Hochwasserrisiko
  • Der Standort liegt im Wind-Vorranggebiet, womit ein zukünftig dringend nötiger Ausbau der Windkraft dort nicht mehr möglich wäre
  • Lärmbelästigung der Anwohner durch kontinuierliche „Hup-Tests“ der Züge und mehr Zugverkehr auch der Bahnstrecke Nürnberg-Ansbach
  • Trotz Schienenanbindung weiter zunehmender Verkehr auf der B14 durch Belegschaft und Lieferverkehr
  • Erschwerend kommt hinzu, dass die B14 inklusive neuem Radweg mitten durch das Gelände führen würde. Hier müssten massive Baumaßnahmen erfolgen und ggf. eine Verschlechterung für den schnellen Radweg entlang der B14 mit sich bringen.

Wie geht es nun weiter?

Die Bahn plant ab dem 18.5.2021 eine öffentliche Bürgerbeteiligung und stellt sich dialogbereit dar. Danach steht das Raumordnungsverfahren an, bei dem die verschiedenen Standorte geprüft werden, wie stark diese gegen Naturschutz und Immissionsschutzbestimmungen verstoßen würden. Hier werden die Favoriten der neun Standorte ermittelt. Es schließen sich weitere Planungsschritte an, die bis zu 3 Jahre dauern, bevor im Jahr 2025 mit dem Bau begonnen werden kann.
Insgesamt sehen wir von der ÖDP das Projekt mit mehr Nachteilen als Vorteilen für den Standort Raitersaich verbunden. Auch hier kann man sagen: das richtige Projekt am falschen Standort. Die Bahn sollte besser stillgelegte Rangierbahnhöfe oder andere Brachen betrachten, allerdings wurde dies schon von der Bahn im Großraum Nürnberg mit negativem Ergebnis geprüft.
Es bleibt abzuwarten ob der Standort Raitersaich im Raumordnungsverfahren überhaupt durchsetzbar wäre und von der DB weiterfolgt wird und wie in diesem Falle auf die oben genannten negativen Auswirkungen eingegangen wird.

Wir bleiben bei diesem wichtigen Thema am Ball, damit in Raitersaich nicht bald „der Zug abgefahren ist“

 

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